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Frau Knauer in der Schule

Flott im Rollstuhl

Wir, die Ethikgruppe der 3. Schuljahre, interessieren uns seit vielen Wochen mit unserer Lehrerin Frau Seithe für Menschen mit Behinderungen. Im Unterricht versuchen wir uns vorzustellen, welche Schwierigkeiten auftauchen, wenn man als Rollstuhlfahrer in Hillesheim unterwegs ist. So entstand die Idee Frau Knauer in den Ethikunterricht einzuladen und einige Fragen bei einem gemeinsamen Frühstück zu klären.

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Lena: Wie alt sind Sie?
Frau Knauer: Ich bin 45 Jahre alt.
Maria: Leben Sie alleine oder haben Sie einen Mann?
Frau Knauer: Ich lebe alleine in einer Wohnung im Haus meiner Eltern. Meine Wohnung liegt im Keller. So kann ich vom Auto aus mit dem Rollstuhl ebenerdig zur Tür reinrollen.
Julius: Ist es schwer den Rollstuhl zu bedienen?
Frau Knauer: Nein, das ist gar nicht schwer. Ich habe einen extra leichten Rollstuhl, damit ich mich leicht bewegen kann.
Luca: Hatten Sie einen Unfall oder sitzen Sie von Geburt an im Rollstuhl?
Frau Knauer: Bis ich acht Jahre alt war, konnte ich mich ganz normal bewegen. Dann habe ich in einer Sportstunde einen Kopfstand gemacht und auf einmal ging es mir ganz schlecht. Ich lief nach Hause, dann konnte ich meine Beine nicht mehr bewegen. Die Ärzte glauben, die Anlage gelähmt zu werden, hatte ich von Geburt an. Doch durch den Kopfstand wurde die Lähmung ausgelöst.
Tarik: Welche Straßen sind schwer zu überqueren?
Frau Knauer: Eigentlich alle! Bordsteine kann ich nicht runter oder rauf fahren. Daher kann ich nur Straßen mit abgesenkten oder sehr flachem Bordsteinen überqueren.
Niclas: Was machen Sie bei Treppen?
Frau Knauer: Bei Treppen muss mir jemand helfen und mich tragen. Alleine geht es nicht. Nur Rolltreppen kann ich alleine nutzen.

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Rexhep: Wie gehen Sie einkaufen?
Frau Knauer: Meistens nicht alleine, sondern mit meiner Mutter, denn die Sachen, die ich kaufen möchte, stehen oft so hoch im Regal, dass ich nicht dran kommen kann. Die meisten Sachen bekomme ich gebracht.
Sophie: Ist es schwer ins Bett zu steigen?
Frau Knauer: Nein, mein Bett ist sehr niedrig und da lasse ich mich meistens reinfallen.
Muhammed: Ist es schwer zu baden?
Frau Knauer: Eigentlich nicht, aber ich muss aufpassen, dass ich nicht falle. Meistens guckt meine Mutter nach mir.
Tarik: Können Sie Sport treiben?
Frau Knauer: Ich habe mal ausprobiert Basketball und Tischtennis zu spielen. Das einzige, was ich regelmäßig mache, ist Schwimmen. Weil man beim Schwimmen die Beine nicht unbedingt braucht.
Michelle: Können Sie in den Urlaub fahren?
Frau Knauer: Ja, ich verreise regelmäßig. Ich muss aber vorher klären, dass im Hotel ein großes Bad ist und nicht viele Treppen sind. Ich mache auch regelmäßig Flugreisen. Dann brauche ich aber Hilfe, damit ich ins Flugzeug hineinkomme.
Niclas: Wie gehen andere Menschen mit Ihnen um?
Frau Knauer: Eigentlich ganz normal. Viele helfen mir. Manche sind vielleicht zurückhaltend, weil sie nicht genau wissen, wie sie mit mir umgehen sollen.
Ethik-Kinder: Wir danken für das interessante Gespräch und auf Wiedersehen!

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